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Arzneistofflexikon / Lytta vesicatoria

Bezeichnungen

Blasenkäfer, Cantarella, Canthariden, Cantharis vesicatoria, Kanthariden, Lytta vesicatoria, Pflasterkäfer, Spanische Fliege.

Charakteristik

Als Ausgangsstoff für die Herstellung der homöopathischen Zubereitung "Lytta vesicatoria" werden die getrockneten Körper eines Käfers (Lytta vesicatoria) verwendet. Dieser stammt aus der Familie der Meloideae und stammt aus Mittel- und Südeuropa und aus Südrussland. Er ist smaragdgrün und blau schillernd. Der Geruch ist auffallend. Früher wurde die Spanische Fliege, die ja eigentlich ein Käfer ist, als Aphrodisiakum verwendet. Dabei kam es zu heftigsten Nebenwirkungen wie z.B. schmerzhaften Dauererektionen und schwersten Nierenschäden. Äußerlich wurden Extrakte des Käfers zu blasenziehenden Pflastern gebraucht. Kanthariden enthalten einen hochtoxischen Stoff, das Cantharidin. Er bewirkt auf der Haut heftigste Entzündungen mit Blasenbildung. Da er allerdings nicht wie bestimmte Senföle in die Tiefe wirkt, seine Wirkung also nur an der Oberfläche ausübt, heilen die Blasen in der Regel narbenlos ab, was man sich auch therapeutisch zu Nutzen macht (Cantharidenblasen). In den Verdauungstrakt aufgenommen, übt es lokal eine ätzende Wirkung aus und führt im Urogenitaltrakt zu extremen Reizen und Entzündungen.

Homöopathie

Lytta vesicatoria darf in niedrigen Verdünnungsstufen nicht verabreicht werden. Ideal ist eine Verdünnungsstufe, die oberhalb der D8 liegt, bei der ja der bekannte Umkehreffekt in der Homöopathie auftritt. Bei der D10 ist z.B. dieser Umkehreffekt sicher eingetreten und es besteht kein toxisches Risiko. Die Anwendungsgebiete entsprechen dem homöopathischen Arzneimittelbild. Dazu gehören: Akute Entzündungen der Schleimhäute, des Harn- und Geschlechtsapparates, des Magen-Darm-Kanals, der Haut mit Blasenbildung; Ergüsse in Körperhöhlen (Keller, Greiner, Stockebrand, 1990).